Über Instagram bin ich auf die tollen Fotos von Sarah Menzi gestossen. Sarah ist ein Fotografin, die sich auf Schwangerschaft, Newborn und Family Fotografie spezialisiert hat. Kurzerhand hab ich beschlossen sie zu fragen, ob sie Lust hätte, ein Schwagerschafts-Outdoor Shooting mit mir zu machen. Sie hab ja gesagt. Ein paar tolle Fotos des Shootings mit mir findet ihr hier.
Da Sarah auch Mami eines kleinen Mannes ist, möchte ich sie heute auf meiner MumPreneur Seite vorstellen und hab ihr ein paar Fragen gestellt:
Liebe Sarah, erzähl mal ein bisschen etwas über dich, wer bist und wie bist du zur Fotografie gestossen?
Ich bin 34 Jahre alt und wohne zusammen mit meinem Partner und meinem 3-jährigen Sohn in Winterthur. Vor meiner Zeit als Mama habe ich lange bei der Fluggesellschaft SWISS gearbeitet und bin durch die vielen Reisen zur Fotografie gestossen. Meine Bilder wurden immer wieder gelobt, obwohl ich damals noch keine wirkliche Ahnung von der Fotografie hatte. Vor gut drei Jahren bin ich mit meinem Partner sieben Monate durch Asien gereist und wurde auf dieser Reise schwanger. Damals habe ich den Entschluss gefasst, mich selbstständig zu machen.
Warum hast du dich dazu entschieden dein Schwerpunkt auf Schwangerschaft, Newborn und Familien zu setzen?
Ich habe mich niemals bewusst dazu entschieden. Der Weg in die Selbstständigkeit war ein ziemlich langer Prozess und ich habe etliche Umwege genommen, bis ich auf den Weg gekommen bin, auf dem ich mich jetzt befinde. Mit der Zeit habe ich gemerkt, dass eine Spezialisierung auf ein Gebiet viel Vertrauen und Kompetenz ausstrahlt, so habe ich mich darauf konzentriert. Mein Kopf ist aber ständig voller Ideen und ich könnte mir auch vorstellen, in Zukunft zusätzlich in anderen Bereichen zu fotografieren. Aber natürlich habe ich eine grosse Affinität zu Kindern, die Arbeit mit Ihnen ist sehr unkompliziert und total ehrlich. Das schätze und geniesse ich sehr.
Was unterscheidet dich von andern Fotografen?
Ich würde sagen, ich bin eine typisch weibliche Fotografin. Wenn ich mit Männern über meinen Beruf spreche, stellen sie mir ständig Fragen zu Equipment, Technik und Kameraeinstellungen. Ich interessiere mich aber ehrlich gesagt nur für das Nötigste, was das betrifft. Der bekannte deutsche Fotograf Martin Krolop hat bei einem Workshop einmal zu mir gesagt: „Sarah, vergiss die ganze Technik und konzentriere dich auf deine Fähigkeiten“. Ich habe lange gebraucht, bis ich den Mut hatte, mich von der Technik zu lösen, da ich immer dachte, je mehr Blitze desto besser der Fotograf. Heute arbeite ich praktisch nur mit natürlichem Licht und der Umgang damit ist nicht weniger anspruchsvoll. Ich denke, dass ich gut mit Menschen kann und eine gewinnende Art habe. Mich interessieren die Geschichten dahinter und das Fotografieren passiert dann mehr so nebenbei.
Was gefällt dir am meisten in deinem Job?
Wenn meine Kunden Freude an den Bildern haben.
Seit Kurzem bietest du Home Shootings an. Wie bis du dazu gekommen und was gefällt dir daran?
Da wir umgezogen sind, musste ich mein Studio aufgeben. Ich habe keine passende Alternative gefunden und bin so auf die Idee mit den Home Shootings gekommen, quasi notgedrungen. Im Nachhinein war das ein Glücksfall. Die Home Shootings finden grossen Anklang und ich fühle mich ebenfalls viel wohler damit. Alle Beteiligten sind entspannter als im Studio und ich kann ganz meiner Leidenschaft nachgehen – die Arbeit mit natürlichem Licht. Auch wenn die Herausforderung vor allem im Winter und in dunklen Wohnungen natürlich gross ist, möchte ich es nicht mehr anders machen.
Wie vereinbarst du Familie und Beruf?
Auch das ist ein ständiger Prozess und erfordert wahnsinnig viel Organisation, Flexibilität und Verständnis. Als mein Sohn noch ganz klein war, war es aber schwieriger als jetzt. Ich erinnere mich gut an einen Abend, an dem ich nach der Arbeit nach Hause kam und einfach nur geweint habe. Ich war so hin und hergerissen zwischen meinem Wunsch eine gute Mutter zu sein und mich beruflich verwirklichen zu können. Ich bin eine Perfektionistin, was das Ganze natürlich nicht einfacher macht. Auch wenn ich immer mal wieder in dieses Gefühlsdilemma gerate, so habe ich es heute doch besser unter Kontrolle und wir haben als Familie einen guten Rhythmus gefunden. Nichtsdestotrotz werde ich regelmässig von Schuldgefühlen geplagt und vermisse meinen Sohn, sobald ich ihn bei seiner Tagesmutter abgebe. Aber das gehört wohl bis zu einem gewissen Grad zum Mama sein und ich versuche das irgendwie zu akzeptieren.
Worin siehst du dabei die grössten Herausforderungen?
In der Art und Weise, wie ich damit umgehe und mir selber erlaube, Zeit und Energie in meine Arbeit zu stecken und die Familie in dieser Zeit „zu vernachlässigen“. Das ist mit Sicherheit der schwierigste Aspekt für mich.
Welchen Tipp hast du für anderen Mamas um den Spagat zwischen Familie und Beruf zu erleichtern?
Loslassen und dem Mann/Partner gewisse Aufgaben überlassen. Das hört sich aber einfacher an als es ist, weil wir Mamas einfach alles ein bisschen besser können. 🙂
Herzlichen Dank für das beantworten der Fragen. Deine Antworten sind genau so sympathisch wie du! Ich wünsche dir weiterhin viel Freude und Leidenschaft für die Fotografie und hoffentlich ergibt sich bald mal wieder ein Shooting mit uns 🙂
Bilder: © Sarah Menzi Photography
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